Waldorf.Perspektiven

Waldorf.Perspektiven

Säule der Demokratie: Kultur und Vielfalt

Die Folge, in der es um postmigrantische Gesellschaft geht

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In diesem Gespräch mit Yampier Aguiar Durañona beleuchtet Larissa Beckel die Verknüpfung von postmigrantischer Gesellschaft und Waldorfpädagogik, basierend auf ihrer Erfahrung in Ethnologie und der Arbeit mit Geflüchteten. Sie differenziert zwischen postmigrantischen und postkolonialen Gesellschaften und stellt ihre Forschungsmethodik vor. Die Diskussion umfasst die Prinzipien der Waldorfpädagogik im Kontext postmigrantischer Herausforderungen, die Bedeutung sozialer Konstruktion für Bildungsteilhabe und die Rolle von Waldorfschulen in der Bildungsgerechtigkeit. Themen wie Repräsentationslücken, strukturelle Diskriminierung und die Wichtigkeit der LehrerInnen-Selbstreflexion werden ebenso erörtert wie Sprachbarrieren und Anpassung des Lehrplans. Abschließend werden Ansätze für eine gerechtere Bildungsumgebung und die Zukunft der Waldorfpädagogik in einer diversen Gesellschaft diskutiert.

Weiterführende Links

Artikel von Naika Foroutan zur postmigrantischen Gesellschaft, hier sind auch die Statistiken zu den Repräsentationslücken zu finden und zu den Schüler*innen mit migrantischen Bezügen in deutschen Städten https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/205190/die-postmigrantische-gesellschaft/

WEiDe-Studie (Waldorfeltern in Deutschland) https://www.beltz.de/fachmedien/erziehungswissenschaft/produkte/details/36049-waldorf-eltern-in-deutschland.html

Dissertation Larissa Beckel https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-39434-9

Für diejenigen, die mehr über die unterschiedlichen Dimensionen von Diskriminierung erfahren wollen: https://www.rosejourn.com/index.php/rose/article/view/648

Takeaways Die postmigrantische Gesellschaft erkennt an, dass Migration ein gesellschaftliches Phänomen ist und beinhaltet Diskurse und Diskussionen darüber, wie man damit umgeht. Die qualitativ-rekonstruktive Forschungsmethode ermöglicht es, die Komplexität von Identitätsfindungsprozessen und Herausforderungen in postmigrantischen Gesellschaften zu erforschen. Die Waldorfpädagogik hat ihre Wurzeln in der Bildungsgerechtigkeit. Jugendliche mit Migrationshintergrund stehen vor besonderen Herausforderungen in Bezug auf Bildungsteilhabe, Spracherwerb und psychische Belastungen. Die soziale Konstruktion und Gruppenzugehörigkeit beeinflussen die Bildungsteilhabe in postmigrantischen Gesellschaften und können zu Spannungen und Verteilungskämpfen führen. Die Repräsentation von SchülerInnen und LehrerInnen mit Migrationshintergrund in den Waldorfschulen ist unzureichend, was zu Bildungsungleichheit führt. Waldorfschulen bieten aufgrund ihrer selbst verwalteten Strukturen und pädagogischen Freiheiten ein großes Potenzial, um Bildungsgerechtigkeit für eine diverse Schülerschaft zu fördern. Die Zusammensetzung des Kollegiums und die Selbstreflexion von Lehrkräften spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung von Bildungsgerechtigkeit und der Integration aller SchülerInnen in eine postmigrantische Gesellschaft. Die Öffnung der Schule für diverse Schülergruppen und die aktive Auseinandersetzung mit struktureller und institutioneller Diskriminierung sind entscheidend für eine gerechte Bildung. Die Wertschätzung der Erstsprache und die Berücksichtigung von Sprachbarrieren sind entscheidend für den Schulerfolg von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. Die Waldorfpädagogik sollte ihren Lehrplan anpassen, um eine kritischere Auseinandersetzung mit bestehenden Machtverhältnissen und Ungleichheiten zu ermöglichen. Eine Öffnung der Waldorfpädagogik für postkoloniale und gender-Theorien ist wichtig, um eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Waldorfpädagogik zu fördern. Waldorfschulen sollten sich aktiv mit ihrer Rolle in der Gesellschaft auseinandersetzen und Maßnahmen ergreifen, um ihre Diversität zu erhöhen und eine gerechtere Bildungsumgebung zu schaffen.


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